Der Unbeugsame — Ein Leben zwischen Verfolgung und „Wieder­gut­machung“

von Ingo Trüter

Elfriede Brumsack liest und erzählt von ihrem Schwiegervater Julius

Heute, am 27. Januar, jährt sich die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz zum 80. Mal. Anlässlich dieses Internationalen Holocaustgedenktages haben wir Elfriede Brumsack und ihren Mann in die IGS eingeladen. Sie präsentierte drei Geschichtskursen der Sek2 – davon einer vom Hainberg-Gymnasium – auf ergreifende Weise Passagen aus dem Buch über ihren Schwiegervater, Julius Brumsack: Als Jude aus Beverstedt konnte er 1939 vor der Verfolgung der Nazis auf beschwerliche Weise nach England fliehen. Seine Leidenschaft für Briefmarken habe ihm wahrscheinlich das Leben gerettet, da er darüber einen Bürgen in England fand, so Hans Brumsack, sein Sohn. Viele seiner Verwandten und Angehörigen wurden aber deportiert und ermordet. 

Für England kämpfte Julius Brumsack dann gegen die Nazis und war in der berüchtigten Schlacht um Dünkirchen beteiligt. Das Besondere an Elfriede Brumsacks Buch ist aber vielmehr Julius‘ Weg zurück nach Deutschland: Sein Kampf um „Wiedergutmachung“ (so absurd der Begriff auch ist) und gegen das Vergessen; sein unbedingter Wille, das Elternhaus in Beverstedt wieder zu beziehen und sein Leben in Deutschland gegen alle Beschwernisse wieder aufzubauen, beeindruckten uns Zuhörer:innen. Die persönlichen Berichte und Erklärungen von Elfriede und Hans Brumsack und ihre zugewandten Antworten auf die klugen Fragen der Schüler:innen machten die Lesung zu einer wunderbaren Veranstaltung. 

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