Inklusives Lernen

Ein Projekt mit langer Tradition an der

IGS Göttingen/Geismar

 

Wie kann inklusives Lernen gelingen?

Unsere Erfahrungen mit inklusiven Lerngruppen reichen bis in die 1980er Jahre zurück. In Kooperation mit der Universität Göttingen wurden die ersten beiden Integrationsklassen (Schüler/innen, Eltern und Lehrer/innen) über 6 Jahre von Klasse 5 bis Klasse 10 wissenschaftlich begleitet. Aus den wöchentlichen Unterrichtsbesuchen und dem pädagogischen Austausch sind Erfahrungen entstanden, die bis heute tragfähig sind.

In den letzten Jahren erleben wir durch die Einführung der inklusiven Schule und des inklusiven Lernens die konsequente Fortsetzung unserer positiven Erfahrungen aus der schulischen Arbeit mit heterogenen Lerngruppen.

Wie werden unsere Schüler/innen in ihrem individuellen Lernprozess unterstützt?

Inzwischen beschulen wir an unserer Schule in der Sekundarstufe 1 über 100 Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichsten Unterstützungsbedarfen. Tägliche Hilfe und Unterstützung bietet ein Team aus Fachlehrer/innen ergänzt durch Förderschullehrer/innen, Sozialpädagog/innen und pädagogische Mitarbeiter. Die inklusive Beschulung von Schüler/innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf (SPU) stellt für uns die logische Erweiterung unserer heterogenen Lerngruppen dar, die aus Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichsten Stärken und Förderbedürfnissen für 6 Jahre eine Klassengemeinschaft bilden.

Wer gehört noch zum multiprofessionellen Team?

Auch Schulbegleiter kommen zur Unterstützung der Schüler/innen zum Einsatz. Sie sind im Rahmen eines dreieinhalbjährigen Modellprojektes fester Bestandteil der Schulgemeinschaft und werden von unserem Leistungserbringer „Haus mit vielen Etagen“ mit Tarifverträgen eingestellt.

Welche Haltung liegt unserem pädagogischen Handeln zugrunde?

Alle unsere etwa 1000 Schüler/innen der Sekundarstufe 1 sollen sich nach ihren Fähigkeiten individuell bestmöglich entwickeln können. Ein Leitgedanke unserer Arbeit mit Kindern, die besondere Unterstützung brauchen ist daher: „So viel gemeinsamer Unterricht wie möglich – so viel individuelle Förderung wie notwendig!“ In der konkreten Umsetzung von Unterricht und der Zusammenarbeit zwischen Fach- und Förderschullehrer/in kann dies auch für einzelne Fächer bedeuten, dass die individuelle Förderung als Individual- oder Kleingruppenunterricht in einem Förderraum den Vorrang vor gemeinsamem Unterricht aller Schüler/innen im Klassenraum erhält. Die Befähigung zur gesellschaftlichen Teilhabe ist uns bei allen unseren Schulabgängern wichtigstes Ziel. Dafür versuchen wir, jede Schülerin und jeden Schüler individuell zu qualifizieren. Fachliches und soziales Lernen sind in diesem Prozess untrennbar miteinander verbunden.

Ansprechpartner:

Simon Straubel